"7 Türme - 7 Lichter"



Die Lichtgestaltung arbeitet zunächst die Stadtmauer als Umriss der mittelalterlichen Stadt mit Mauerresten, Vorfeld und Türmen heraus. Sie war zunächst begrenzt auf den Zeitraum Ende 2004 bis Frühjahr 2005. Die Mauer wurde angestrahlt, sieben mittelalterliche Befestigungstürme bzw. ihre Reste wurden durch Lichtkünstler inszeniert. Diese symbolische Rekonstruktion der Paderborner Stadtmauer stellt mit Hilfe von Licht den Umriss und einen wesentlichen Teil der Stadtansicht wieder her und macht die mittelalterliche Stadt als Ganzes in der seither gebauten Stadt wieder erfahrbar. Ende 2005 hat die Stadt die drei temporären Inszenierungen Heiersturm, Busdorfer Turm und Maspernturm als permanente übernommen.

Insgesamt wurden die folgenden Türme mit verschiedenen Abschnitten des Stadtmauerverlaufs dazwischen inszeniert: Der Hophei -Turm von Daniel Hausig, der Heiersturm von Hans Peter Kuhn, der Busdorfer Turm von Jakob Mattner, der Liboriturm von Michel Verjux, der Maspernturm von Francois Morellet, der Kasseler Turm von Charly Steiger und Achim Wollscheid und der Franziskaner Turm von Vollrad Kutscher.

Der Hophei-Turm

Der weitgehend erhaltene Hophei-Turm wird selbst nicht angestrahlt. Dafür erhält der Betrachter einen durch Licht inszenierten besonderen Platz, der ihm und ihr den Blick auf den Turm auf besondere Weise anbietet. Dieser Betrachtungsort ist im Umriss eines früheren Turmanbaus als Gerüst mit farbigen Leuchtfeldern angelegt. Sie illuminieren den Betrachtenden.
Nachtfoto Hophei-Turm, Daniel Hausig (Bildnachweis: Stadt Paderborn -als untere Denkmalbehörde- Thomas Günther)

Der Heiersturm

Der Heiersturm erhält Leuchtstäbe im Turmkopf. Sie illuminieren nicht nur den Turm, sondern weisen in die Richtungen der Stadtmauer und ihrer Anbauten. So erinnern sie an die Stadtmauer als zeitlich und räumliches Ensemble des Mittelalters, welches in seinen Spuren noch als Ganzes erfahrbar werden kann. Diese zunächst temporäre Inszenierung wurde Ende 2005 als permanente eingerichtet.
Tagfoto Heiersturm, Hans Peter Kuhn (Bildnachweis: IP / Matthias Amediek)
Nachtfoto Heiersturm, Hans Peter Kuhn (Bildnachweis: Stadt Paderborn -als untere Denkmalbehörde- Thomas Günther)

Der Busdorfer Turm

Der Busdorfer Turm ist nur als angebrochener und bewachsener Turmstumpf erhalten. Er ist der unscheinbarste Turm. Hier wurden seine "Bewohner", die Pioniergewächse, auf eine Bildwand projiziert und als Schattenrisse von außen sichtbar gemacht. Die Bildwand ergänzt eine abgebrochene Wandflucht des Turmstumpfs. Diese zunächst temporäre Inszenierung wurde Ende 2005 als permanente eingerichtet.
Tagfoto Busdorfer Turm, Jakob Mattner (Bildnachweis: IP / Matthias Amediek)
Nachtfoto Busdorfer Turm, Jakob Mattner (Bildnachweis: Stadt Paderborn -als untere Denkmalbehörde- Thomas Günther)

Der Liboriturm

Der Liboriturm ist durch Anbauten Teil des Straßenraums geworden. Durch einen scharfen Lichtkegel, der den Kreis des Turmgrundrisses auf die Straße zeichnet, wird der Turm dem Straßenraum eingeschrieben. Die Lichtinszenierung, das Hinweisen auf den Ort des Turms ist verschwunden, wenn der Lichtkreis verloschen ist.
Nachtfoto Liboriturm, Michel Verjux (Bildnachweis: Stadt Paderborn -als untere Denkmalbehörde- Thomas Günther)

"plus ou moins": Der Maspernturm

Der Maspernturm ist nicht eingebaut und steht frei. Die Lichtinszenierung belegt den Turmzylinder mit senkrecht und waagerecht vor die gebogene Turmwand befestigten Neonröhren. Die Röhren sind gleich lang und leuchten rot. Sie können als vertikale bzw. waagerechte Gruppe gesondert oder als überlagerte Figur gemeinsam geschaltet werden. Diese zunächst temporäre Inszenierung wurde Ende 2005 als permanente eingerichtet.
Tagfoto Maspernturm, Francois Morellet (Bildnachweis: IP / Matthias Amediek)
Nachtfoto Maspernturm, Francois Morellet (Bildnachweis: Stadt Paderborn -als untere Denkmalbehörde- Thomas Günther)

Der Kasseler Turm

Der Turmstumpf des Kasseler Turms trägt eine doppelte Lichtinstallation. Zum Einen ist dies ein Strichcode, dessen Farblichter nach vorgegebenem Programm wechseln, zum Anderen ist in die innere Mauerkrone eine Lichtklaviatur gesetzt, die über ein durch Prozessor gesteuertes Geräuschmikrophon für die Straße angeregt wird. Diese Doppelinszenierung überlagert sich zu dynamisch wechselnden Lichtfiguren.
Nachtfoto Kasseler Turm, Charly Steiger und Achim Wollscheid (Bildnachweis: Stadt Paderborn -als untere Denkmalbehörde- Thomas Günther)

Der Franziskaner Turm

Auf die innere Plattform des Stumpfes des Franziskaner Turms ist eine dynamische Lichtinstallation aufgebaut. Aus einer rotierender Warnleuchte werden zwei Spiegel angeblinkt. Auf diese Weise entsteht ein Spiel verschiedener Lichtimpulse.
Nachtfoto Franziskaner Turm Vollrad Kutscher (Bildnachweis: Stadt Paderborn -als untere Denkmalbehörde- Thomas Günther)